«Woyzeck» vom deutschen Dramatiker und Dichter Georg Büchner, sensationell gesprochen von Steffen Wink.
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Franz Woyzeck, ein einfacher Soldat, möchte seine Liebe, Marie, und ihr gemeinsames, uneheliches Kind unterstützen und bietet daher seine Dienste seinem Hauptmann an.
Doch er verdient nicht genug! Es reicht nicht zum leben und nicht zum sterben.
Deshalb lässt sich Woyzeck darauf ein, gegen zusätzliches Geld eine neuartige Erbsendiät eines zweifelhaften Arztes zu testen.
Er leidet stark darunter, denn der Arzt und der Hauptmann behandeln ihn völlig unmenschlich und stellen ihn in aller Öffentlichkeit bloss.
Als ob das nicht schon reicht, entdeckt Woyzeck in einem Wirtshaus, dass Marie ihn heimlich mit einem Tambourmajor betrügt.
Er beginnt darüber nachzudenken, Marie umzubringen; eine innere, manische Stimme zwingt ihn dazu!
Doch Woyzeck ist so arm, dass er kein Geld für eine Pistole besitzt. Also besorgt er sich ein Messer, spaziert mit Marie in einen Wald und ersticht sie dort am Ufer des Sees.
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Woyzeck ist das typische Beispiel von einem labilen, aber an sich zu «lieben», ausgenutzten Mann, der von allen Seiten gedemütigt wird und es irgendwann nicht mehr aushält.
Die Demütigung entwickelt sich langsam zu einem Wahn, der sogar dazu führt, dass er getrieben von Eifersucht, seine eigene Freundin umbringt.
Woyzeck kann damit als Symbol des verzweifelten Widerstandes gegen Betrug, gegen die unbarmherzige Gesellschaft, für die der Hauptmann und der Arzt stehen, und gegen die Folgen eines unheimlichen, zerstörerischen Wahnes gedeutet werden.
Er ist mehr Opfer als Täter, aber letztlich doch – gezwungermassen – ein Mörder. Eine tragische Figur.
Georg Büchner ist mit gerade einmal 23 Jahren gestorben, hat in seinem kurzen Leben jedoch ungeheuer bedeutende Werke geschrieben, worunter der unvollendete Woyzeck eines der Höhepunkte darstellt.
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Sprecher: Steffen Wink
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