«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von Rainer Maria Rilke jetzt neu als Hörbuch, wunderbar gesprochen von Marit Persiel.
Die Szene: Paris im frühen 20. Jahrhundert – in der Wahrnehmung des 28-jährigen, in die Armut geratenen Adeligen, Malte.
Malte beobachtet die Menschen, das Treiben, den Tod, die Angst, die Liebe in der Welt und stellt fest:
“Ist es möglich, denkt es, daß man noch nichts Wirkliches und Wichtiges gesehen, erkannt und gesagt hat? Ist es möglich, daß man Jahrtausende Zeit gehabt hat, zu schauen, nachzudenken und aufzuzeichnen, und daß man die Jahrtausende hat vergehen lassen wie eine Schulpause, in der man sein Butterbrot ißt und einen Apfel? –
Ja, es ist möglich.
Ist es möglich, daß man trotz Erfindungen und Fortschritten, trotz Kultur, Religion und Weltweisheit an der Oberfläche des Lebens geblieben ist? Ist es möglich, daß man sogar diese Oberfläche, die doch immerhin etwas gewesen wäre, mit einem unglaublich langweiligen Stoff überzogen hat, so daß sie aussieht, wie die Salonmöbel in den Sommerferien?
Ja, es ist möglich.”
Es geht demnach bei «Malte Laurids Brigge» um eine in Tagebuch-ähnlicher Form festgehaltene Sammlung poetischer Skizzen, die das «Wichtige», das «Wirkliche» zu begreifen versucht. Gleichsam ein Impressionismus in Sprache.
Das Buch wird als «Roman» betitelt, ist jedoch mehr eine Sammlung von Eindrücken, Gedankengängen und feinen Beobachtungen: Beobachtungen, die zum Denken anregen und die Brillanz des grossen deutschen Dichters Rainer Maria Rilke in unzähligen Details aufblitzen lässt.
© 2020 Fliegenglas Verlag GmbH (Ton)
Sprecherin: Marit Persiel
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